Noch am Freitagmorgen hatte RevierSport berichtet, dass Fuat Kilic ein heißer Trainerkandidat bei Alemannia Aachen ist. Nur wenige Stunden danach die offizielle Bestätigung: Kilic war nicht nur ein Kandidat, sondern wird der neue Cheftrainer in Aachen und damit Nachfolger des beurlaubten Patrick Helmes.
Kilic leitete bereits am Freitag die Trainingseinheit und wird beim Spiel bei Rot-Weiss Essen (Samstag, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker) seine Rückkehr als Trainer in Aachen feiern. Uwe Grauer, der bisherige Helmes-Assistent, bleibt an Bord. Fußballlehrer Kilic schaute sich noch am Mittwochabend das spektakuläre 3:3-Remis zwischen Fortuna Düsseldorf II und Rot-Weiss Essen im Paul-Janes-Stadion an und nahm RWE unter die Lupe.
Die Auszeit hat mir gutgetan, ich habe viele Spiele gesehen. Die Alemannia ist für mich eine Herzenzangelegenheit und ich hatte bereits eine erfolgreiche Zeit am Tivoli. Kurzfristig gilt es jetzt, den Verein wieder sportlich zu stabilisieren.
Fuat Kilic
Der neue Trainer ist da, aber hinter den Kulissen herrscht bei Alemannia Aachen offenbar einmal mehr das Chaos. Es bestand und besteht nach RS-Infos in den Gremien Uneinigkeit, was die Trainerentscheidung angeht. Geschäftsführer Martin Bader, der sich noch vor der Entlassung von Helmes für diesen im RevierSport-Interview stark machte, wollte den Ex-Profi nach Informationen dieser Redaktion überhaupt nicht vor die Tür setzen. Er wurde jedoch vom Aufsichtsrat um Marcel Moberz überstimmt.
Geschäftsführer Martin Bader hat an Macht eingebüßt
Klar ist auch, dass Bader durch die nicht gewollte Helmes-Beurlaubung an Macht eingebüßt hat. Dass jedoch auch der Geschäftsführer seinen Job am Tivoli verliert, ist eher unwahrscheinlich. Denn zwei laufende Arbeitspapiere weiterzubezahlen, könnte sich die finanziell nicht auf Rosen gebettete Alemannia kaum leisten. Helmes' Vertrag läuft zum Beispiel bis zum Sommer 2023. Baders Vertragslaufzeit ist unbekannt, aber wird mindestens bis Sommer 2022 gültig sein.
Nun kommt also wieder Kilic am Tivoli ins Spiel. Viereinhalb Jahre - zwischen Januar 2016 und Juni 2020 - arbeitete der gebürtige Türke, der in Köln lebt, in Aachen. Kilic war in dieser Zeit nicht nur Trainer, sondern auch Sportchef in Personalunion. Er übernahm nach der Trennung von Alexander Klitzpera im April 2016 en Posten des Sportlichen Leiters bei der Alemannia. Bleibt abzuwarten, wie nun die Zusammenarbeit mit Bader, der eigentlich an Helmes festhalten wollte und nach RS-Infos auch kein Kilic-Befürworter gewesen sein soll, laufen wird.
Kilic (48) freut sich jedenfalls über seine Rückkehr zur Alemannia: "Die Auszeit hat mir gutgetan, ich habe viele Spiele gesehen. Die Alemannia ist für mich eine Herzenzangelegenheit und ich hatte bereits eine erfolgreiche Zeit am Tivoli. Kurzfristig gilt es jetzt, den Verein wieder sportlich zu stabilisieren."